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Studie "Kleingärten im Wandel"

 Für Städte und Gemeinden sind Kleingartenanlagen ein echter Zugewinn und werden immer beliebter. Diese Erkenntnisse unterstreichen die 2019 vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) veröffentlichten Ergebnisse der Studie „Kleingärten im Wandel – Innovationen für verdichtete Räume“

Als unverzichtbarer Bestandteil grüner Infrastruktur in Deutschland entfalten Kleingärten eine große positive Wirkung auf ihre Umgebung und bieten die Möglichkeit sinnvoller Freizeitbeschäftigung in der Natur. Inmitten stark verdichteter Räume sorgen sie für mehr Grün in unseren Städten.

Die Studienergebnisse belegen, dass vor allem in prosperierenden Ballungszentren Kleingärten so nachgefragt sind, dass teilweise Wartezeiten von mehreren Jahren bestehen. In Deutschland gibt es knapp eine Million Kleingärten, in denen geschätzt fünf Millionen Menschen gärtnern. Dieser Bestand muss dort, wo Mehrbedarf besteht, durch Neuanlage, aber auch Modernisierung und Nachverdichtung erweitert werden. In dünner besiedelten Regionen mit Bevölkerungsrückgang stehen die Kleingärtnervereine oftmals vor dem gegenteiligen Problem. Die bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Kleingartenflächen muss daher beiden Herausforderungen aktiv begegnen. Es werden einerseits Strukturanpassungen gefordert, um dem Nachfragedruck in Städten gerecht werden zu können, auf der anderen Seite sind Lösungen für die Folgen des demografischen Wandels in strukturschwachen Regionen notwendig. 

Mit Blick auf neue  Zielgruppen und damit auf neue Herausforderungen stellt die Studie fest, dass in vielen Vereinen bereits heute mit innovativen Denkansätzen agiert wird. Modernisierung und Wandel auf der Grundlage des BKleingG werden deshalb von vielen Vereinen als Chance für eine stabile zukünftige Entwicklung betrachtet. Durch offenere Gestaltung der Anlagen werden ökologisch wertvolle Verbindungen mit dem städtischen Freiraumsystem sowie Orte der Naherholung und Entschleunigung auch für Anwohner ohne eigene Parzelle geschaffen. Kleingärten sind zudem wichtige Begegnungsräume für unterschiedliche Kulturen, soziale Milieus und Generationen. Kleingärtner unterstützen aktiv Umweltbildung und bleiben dabei nicht nur unter sich. Auch Nachbarn, Kinder und Jugendliche angrenzender Betreuungs- und Bildungseinrichtungen profitieren vom Wissen und Engagement der Kleingärtner. Letztendlich bieten Kleingärten wichtige Refugien für seltene Pflanzen- und Tierarten in urbanen Räumen.

Um die Entwicklung des Kleingartenwesens als wichtige grüne Infrastruktur nachhaltig und bedarfsgerecht zu fördern, setzt sich der BDG dafür ein, dass das Kleingartenwesen explizit Berücksichtigung in Infrastruktur- und Förderprogrammen findet. Dabei müssen alle zuständigen Akteure gemeinsam agieren: Verbände der Kleingärtner, Grünflächenämter, Stadtplanung und Politik müssen Strategien und Konzepte entwickeln und gemeinsam zur Diskussion stellen.


Link zur Studie „Kleingärten im Wandel – Innovationen für verdichtete Räume“:
https://bit.ly/BBSR-studie