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15.05.2017

Die Stadt von morgen braucht Kleingärten

Die Stadt von morgen braucht Kleingärten
Kleingärtner wollen ihre Rolle als Natur in der Stadt stärken

„stadt.grün.kleingärten“ – unter diesem Motto kamen am 18. und 19. Mai rund 250 Kleingärtner in Berlin zusammen, um über die Zukunft des Kleingartenwesens zu diskutieren. Ein Kernthema war die Rolle von Kleingärten in wachsenden Städten.

„Eine nachhaltige Stadtplanung muss die Kleingärtner einbeziehen“, erklärte Peter Paschke, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. (BDG), dem Dachverband der Kleingärtner. „Es kann nicht sein, dass einerseits ein Weißbuch mit dem klaren Bekenntnis zu mehr grüner Infrastruktur herausgegeben wird und andererseits Kleingartenanlagen zugebaut werden.“

Kleingärten und Wohnungsbau stehen nicht in Konkurrenz
Zunehmend werden Kleingärten gegen den Wohnungsbau ausgespielt. Doch Kleingärten und Wohnungsbau sollten nicht als Gegensatz begriffen werden. Wohnungen sind wichtig, aber ausreichend Grünflächen machen ein Wohngebiet erst lebenswert. Sie verbessern Luftqualität und Stadtklima, mildern Hitzewellen ab und mindern Lärm. Kleingärten stehen für den BDG daher nicht in Konkurrenz zum Wohnungsbau – vielmehr kann eine ökologische und soziale Stadtentwicklung nur gemeinsam stattfinden.

Kleingärten als Ausgleichsflächen anerkennen
Eine Lösung für eine gemeinsame Entwicklung sehen die Kleingärtner unter anderem darin, ökologisch bewirtschaftete Kleingärten als Ausgleichsflächen anzuerkennen. Davon würden Natur, Stadtplanung und Kleingärtner profitieren.  Ausgleichsflächen müssen ausgewiesen werden, wenn zum Beispiel durch Bebauung Flächen versiegelt werden. Der BDG setzt sich seit Jahren intensiv dafür ein, dass Kleingärten generell ökologisch bewirtschaftet werden. Eine Studie der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung von 2016 bescheinigte Kleingärtnern hier einen deutlichen Vorsprung vor anderen Hobbygärtnern.

Kleingärten sind sozial
Was heute unter dem Begriff „Urban Gardening“ als Avantgarde gefeiert wird, ist nichts Anderes als Idee und Geschichte der Kleingärten: Gemeinsam freie Flächen in der Stadt aneignen, begrünen und beleben. Kleingärten sind daher schon aufgrund ihrer sozialen Funktion erhaltenswert. Moderne Kleingartenparks wirken dabei weit über die Gartenpforte hinaus, sind Spielplatz, Treffpunkt und Erholungsraum für Anwohner und Spaziergänger. Auch in diesem Sinne machen sie gerade dichtbebaute Städte lebenswert.

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