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10.11.2017

Weihnachtsschmuck – frisch vom Beet

Nachhaltig dekorieren mit Ilex, Misteln und Co.

Wer einen Garten hat, kann sich den Weg in die Weihnachtsdekorationsabteilungen der Kaufhäuser sparen. Immergrüne Zweige, winterliche Blüten und dekorative Früchte sorgen auf natürlich Weise für weihnachtliche Stimmung – drinnen und draußen. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. (BDG) gibt Tipps für den nachhaltigen Weihnachtsschmuck vom Beet.

Ilex – dekorative Beeren nur an weiblichen Sträuchern

Die Stechpalme (botanisch: Ilex) kommt in vielen Variationen vor. Als Weihnachtsschmuck sind besonders die immergrünen Sorten mit den klassischen roten Beeren beliebt, zum Beispiel ‚Blue Angel‘ des amerikanischen Ilex meserveae. Achtung beim Pflanzen: Die Stechpalme ist zweigeschlechtlich und die hübschen Beeren finden sich nur an den weiblichen Pflanzen. Und auch das nur, wenn sich ein männliches Exemplar zur Befruchtung in der Nähe befindet. Wer Zweige ins Haus holt, sollte bedenken, dass Blätter und Beeren giftig sind – Ilexschmuck sollte also außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren angebracht werden. Im Garten sind die Beeren allerdings willkommenes Vogelfutter in der mageren Winterzeit – Vögel haben mit den enthaltenen Giftstoffen kein Problem.

Christrosen – frühe Sorten blühen schon im Advent

Ein blühender Garten zum Weihnachtsfest? Das ist nicht nur in tropischen Gefilden möglich. Christrosen (botanisch: Helleborus niger) blühen klassischerweise im frostigen Januar – frühe Sorten öffnen aber schon pünktlich zur Adventszeit ihre Blüten. Die „Weihnachts-Christrose“ ‘HGC Joseph Lemper’ blüht im Dezember, ‘HGC Jakob’ sogar schon im November. Das Schöne an Christrosen: Einmal am richtigen Platz gepflanzt hat man viele Jahre Freude an der Staude. Wichtig ist ein halbschattiger bis schattiger Platz und ein gut durchlässiger Boden. Auf Nässe reagieren Christrosen nämlich deutlich empfindlicher als auf Trockenheit.

Misteln brauchen Geduld

Mistelzweige gehören schon lange zur klassischen Weihnachtsdekoration. Die wintergrünen Zweige mit den weißen Beeren sollten früher böse Geister abwehren. Auch im Garten lassen sich die sogenannten Halbparasiten kultivieren – allerdings nur mit etwas Geduld. Man benötigt dazu einen Wirtsbaum – zum Beispiel Apfel, Erle oder Hainbuche und Beeren von einem Mistelzweig. Eine Beere wird einfach samt ihrer klebrigen Samenhülle in eine Astgabel gedrückt. Nun ist Geduld gefragt. Nach einigen Monaten schlägt die Mistel „Wurzeln“, nach ein bis zwei Jahren bricht der Trieb nach draußen, über mehrere weitere Jahre wächst sie zu ihrer buschigen Form heran. In der Regel tötet die Mistel ihren Wirtsbaum nicht – schließlich stirbt dann auch sie. In sehr milden Wintern können sich Misteln aber sehr stark vermehren. Dann sollte regelmäßig geschnitten werden, damit der Baum noch genug Nährstoffe bekommt.

Es muss nicht immer grün sein: Hagebutten, Zapfen und Co.

Wie kleine Christbaumkugeln hängen Hagebutten an Rosenzweigen und schmücken im Garten genauso wie im Wohnzimmer. Die meisten Rosen können Hagebutten bilden, die schönsten zeigen aber Wildrosen. Die Rosa sweginzowii 'Macrocarpa' beeindruckt mit bis zu fünf Zentimeter großen, leuchtend roten Früchten, die Kastanien-Rose (botanisch: Rosa roxburghii) überrascht mit großen, grünen Früchten mit auffälligen Stacheln.Auch andere Fruchtstände machen sich gut im Weihnachtsgesteck. Neben den klassischen Fichten- oder Tannenzapfen schaffen zum Beispiel Mohnkapseln oder Samenstände der Süßdolde interessante Effekte.

Am Ende der Weihnachtszeit: Zurück in den Garten

Ob Hagebuttenstrauß, Zapfendeko oder Mistelzweig: Dieser Schmuck kommt nicht nur aus der Natur, er darf auch nach dem Fest dorthin zurück. Vorausgesetzt er wurde nicht mit Farbe oder Klebstoff behandelt. Am besten werden die Pflanzenteile kleingehäckselt, dann verrotten sie auf dem Kompost besser und können alternativ auch als Mulch fürs Beet verwendet werden.